Energiewende : Wandel und Stabilität navigieren

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Ein Zug auf Schienen mit Autos, Strommasten, Bäumen und einem Himmel im Hintergrund.

Energiewende : Wandel und Stabilität navigieren

Energiewende: Zwischen Wandel und Stabilität

Vorschau Die E-world, Europas größte Energiefachmesse, bringt vom 11. bis 13. Februar über 900 Akteure aus der Energie- und Wasserwirtschaft in Essen zusammen. Doch die Stimmung ist angespannt...

Veröffentlichungsdatum: 3. Februar 2025

Schlagwörter: Industrie, Energie, Finanzen

Artikeltext: Die europäischen Gas- und CO₂-Preise sind zu Beginn des Jahres 2025 stark angestiegen: Der niederländische TTF-Gaspreis überstieg die Marke von 50 Euro pro Megawattstunde, während die Preise für EU-Emissionszertifikate (EUA) auf 80 Euro pro Tonne kletterten. Analysten fragen sich nun, ob diese hohen Niveaus im Laufe des Jahres gehalten werden können. Gleichzeitig treffen sich diese Woche Branchenexperten auf der E-world, Europas größter Energiefachmesse, in Essen.

Der jüngste Anstieg der EUA-Preise wird vor allem durch spekulativen Handel getrieben – die Long-Positionen erreichten Rekordstände. Händler setzen offenbar auf eine künftige Verknappung des Marktes, insbesondere im Jahr 2026. Grundlegende Marktmodelle deuten jedoch auf ein ausgeglichenes EUA-Angebot für 2025 hin, mit nur einer leichten Zunahme des Überschusses.

Die aktuellen TTF-Gaspreise bleiben hoch, vor allem wegen Bedenken hinsichtlich der Speicherbefüllung im Sommer 2025. Eine starke Nachfrage nach Einspeisungen und begrenzte Kapazitäten für den Wechsel von Gas zu Kohle halten die Werte auf hohem Niveau. Prognosen für 2026 lassen jedoch einen deutlichen Rückgang erwarten: TTF-Terminkontrakte notieren bei etwa 27 bis 32 Euro pro MWh – ein Rückgang um 45 Prozent gegenüber den heutigen Werten. Diese Entwicklung wird durch stabile US-amerikanische LNG-Lieferungen und norwegische Gaslieferungen gestützt. Auch die CO₂-Preise dürften sinken, mit einer prognostizierten Obergrenze von 55 bis 65 Euro pro Tonne bis 2026.

Industrielle Abnehmer, die mit regulatorischer Unsicherheit konfrontiert sind, werden voraussichtlich in diesem Jahr abwarten, was die Nachfrage weiter dämpft. Der jüngste Anstieg der EUA-Preise über 80 Euro gilt ohne ihre Beteiligung als nicht nachhaltig. Externe Risiken – etwa die Energiepolitik der neuen Trump-Administration und der anhaltende Russland-Ukraine-Konflikt – erhöhen die Unsicherheit für Europas Energiezukunft zusätzlich.

Auf der E-world, die vom 11. bis 13. Februar in Essen stattfindet, werden mehr als 900 Vertreter aus der Energie- und Wasserwirtschaft diese Herausforderungen diskutieren.

Zwar bleiben Gas- und CO₂-Preise zu Beginn des Jahres 2025 robust, doch deuten die Marktfundamentaldaten auf eine Korrektur nach unten bis 2026 hin. Die TTF-Terminkontrakte und eine rückläufige Industrieaktivität sprechen für langfristig niedrigere Preise. Die anstehende E-world bietet Branchenführern eine Plattform, um diese Trends und potenziellen Risiken zu bewerten.